Chinesische Schriftzeichen in der japanischen Schrift

Chinesische Schriftzeichen werden nicht nur für Mandarin verwendet. Die chinesischen Schriftzeichen bilden auch die schriftliche Grundlage für weitere chinesische Dialekte wie etwa das Kantonesische, welches unter anderem in Hong Kong gesprochen wird. Allerdings verwendet man beispielsweise in Hong Kong sowie auch in Taiwan nach wie vor die traditionellen chinesischen Schriftzeichen (繁體字) und nicht wie auf dem Festland die vereinfachten chinesischen Schriftzeichen (简体字). Doch auch die japanische Schrift beruht teilweise auf chinesischen Schriftzeichen, den sogenannten Kanji. Die japanische Schrift besteht aus ingesamt drei Schrift: Kanji, Hiragana und Katakana. Hiragana und Katakana sind beides Silbenschriften, welche auch zusammengefasst unter dem Namen Kana bekannt sind (zu den Kana gehören auch noch die älteren Schriften Hentaigana und Man’yōgana). Die Kanji, welche wie gesagt aus der chinesischen Schrift stammen, bilden in der Regel als Logogramme den Wortstamm ab. Hiragana und Katakana, hingegen, erfüllen innerhalb der japanischen Sprache andere Funktionen: Hiragana stehen dabei sehr oft für grammatikalische Funktionen und Katakana hauptsächlich für Fremdwörter/Lehnwörter. Im modernen Japanisch kommt ausserdem die lateinische Schrift Rōmaji zur Verwendung, welche als Pendant zum chinesischen Pīnyīn angesehen werden kann. Hier ein Beispiel für das Wort Tee auf Japanisch in den verschiedenen Schriften:

 

[dt_list style=”1″ bullet_position=”middle” dividers=”true”][dt_list_item image=””]Tee [Deutsch][/dt_list_item][dt_list_item image=””]お茶 [Kanji][/dt_list_item][dt_list_item image=””]おちゃ [Kana –> Hiragana][/dt_list_item][dt_list_item image=””]ocha [Rōmaji][/dt_list_item][/dt_list]

 

Chinesische Schriftzeichen (Hanzi –> 汉子)VS.  Kanji (Chinesische Schriftzeichen im Japanischen)

Nun ist es leider so, dass die chinesischen Schriftzeichen innerhalb vom japanischen Schriftsystem nicht unbedingt die gleiche Bedeutung/Funktion/Form/ haben, wie sie dies im Chinesischen haben. Darüber hinaus, was die Aussprache der Kanji angeht, so gibt es im Japanischen für die Kanji zwei Aussprachevarianten, die sogenannte On-Lesung (On-yomi), die sich am Klang des entsprechenden chinesischen Begriffs orientiert und die Kun-Lesung, die sogennante japanische Lesung. Die Kun-Lesung (kun-yomi) funktioniert dabei so, dass dem aus dem Chinesischen übernommenen Kanji die Aussprache des schon im Japanischen für diesen Begriff vorhandenen Wortes zugeordnet wird. Was nun aber die Unterschiede abgesehen von der Aussprache angeht, so lässt sich über den Gebrauch der chinesischen Schriftzeichen in der chinesischen Sprache und in der japanischen Sprache Folgendes sagen:

 

  1. Nicht alle chinesischen Schriftzeichen kommen im Japanischen zum Einsatz.

  2. Die chinesischen Schriftzeichen wurden über die Zeit sowohl in China wie auch in Japan (unabhängig voneinander) vereinfacht. Aus diesen Vereinfachungen ergeben sich verschiedene Varianten in den beiden Ländern

  3. Während die chinesischen Schriftzeichen im Chinesischen die Schrift vollumfänglich abdecken, nehmen diese Schriftzeichen im Japanischen nur gewisse Funktionen ein. So stehen die Zeichen in Japan meist nur für Nomen und als Wortstamm für Verben und Adjektive. Den Rest übernehmen in der Regel die Silbenschriften — präziser auch Morenschriften genannt — Hiragana und Katakana.

 

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