China hat in Sachen Sport viel zu bieten. Im Tischtennis, dem Nationalsport Chinas, sind die Chinesen seit Ewigkeiten praktisch unbezwingbar. An den Olympischen Sommer- und Winterspielen sammelt China inzwischen auch munter Medaillen, gekrönt vom Musterauftritt 2008 an den heimischen Sommerspielen in Peking (40 Goldmedaillen und 20 Silbermedaillen) . Doch wie sieht es eigentlich mit Fussball in China aus? Im Zusammenhang mit dem wohl populärsten Sport der Welt und dem Reich der Mitte war bis anhin nicht viel Gutes zu bekunden, doch wird dem auch so bleiben?
Fussball in China – bisher ein Desaster
Wenn China und Fussball in der Vergangenheit in einem Atemzug genannt wurden, dann sprach dies in der Regel nicht gerade für die ausgesprochenen Fussballkünste der Chinesen. Ganz im Gegenteil: Das Nationalteam Chinas — infolge von denkwürdigen Auftritten und Resultaten — erntete in der Vergangenheit viel Spott und wurde in den nationalen und internationalen Medien nicht gerade getadelt, wenn nicht belächelt. Dies soll sich aber nun ändern, denn Chinas neuer Staatspräsident, Xi Jinping, ist gewillt dem chinesischen Fussball neues Leben einzuhauchen. Und als einer der mächtigsten Männer der Welt hat Xi selbstverständlich auch die nötigen finanziellen Mittel dazu, um dem Sorgenkind gehörig unter die Arme greifen zu können.
Xi Jinping am Ball
Xi Jinping ist ein grosser Fussballfan. Soviel steht fest. Nicht zuletzt deshalb hat das chinesische Staatsoberhaupt mit dem chinesischen Nationalteam und dem Sport Fussball in China allgemein, Grosses vor. So sollen in naher Zukunft im Reich der Mitte 20’000 (!) Fussballinternate entstehen und Hunderttausende Nachwuchsfussballer rekrutiert werden. Und wo es Fussballinternate gibt, da darf es natürlich auch nicht an Trainern mangeln. Aus diesem Grunde sucht das Erziehungsministerium fieberhaft nach Trainern.
Millionen-Transfers lassen die Kassen klingeln
Während es in China derzeit noch an chinesischen (Nachwuchs)-Talenten mangelt, scheint sich zumindest in der chinesischen Super League das Blatt “zum Guten” zu wenden, denn immer mehr erfahrene Superstars aus dem Westen wandern in die chinesische Superliga ab. 2012 wechselte beispielsweise Nicolas Anelka von Chelsea zu Shanghai Shenhua und zündete damit quasi das Millionen-Transfer-Feuerwerk für Neuzugänge in die Chinese Super League. Kurz darauf tat es ihm der ehemalige engländische Goalkeeper, der sowohl für die Nationalmannschaft wie auch für die Tottenham Hotspurs zwischen den Pfosten war, gleich und wechselte noch im selben Jahr ebenfalls zu Shanghai Shenhua 上海申花 und war dort als Goalkeeper-Trainer tätig, bevor er denselben Job beim Rivalen SIPG übernahm.
Wer wird der erste chinesische Fussball-Superstar?
Im Zuge der chinesische Fussball-Revolution drängt sich natürlich nun auch die Frage auf, wer denn eigentlich der erste „chinesische Lionel Messi“ wird. Diese Frage ist allerdings momentan noch nicht zu beantworten, doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis China auch im Fussball einen ganz grossen im Stile von Yao Ming 姚明 oder Ma Lin 马琳 (Tischtennis) vorweisen kann. ‚Der Chinese‘ erwartet den (neuen) chinesischen Fussballgott jedenfalls mit grosser Spannung!
Fussball in China – Wichtiges Vokabular im Zusammenhang
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